Mittwoch, 23. Dezember 2009

Treffpunkt Geschichte wünscht frohe Weihnachten!

Wir wünschen allen Besuchern und Mitgliedern des Treffpunkt Geschichte ein erholsames und schönes Weihnachtsfest!

Mit dem folgenden kleinen, historischen Weihnachtspräsent möchten wir daran erinnern, dass die Weihnachtszeit den Menschen selbst in den widrigsten Umständen Hoffnung und Zuversicht vermitteln konnnte (und auch sollte).



Die Karikatur zeigt niemand geringeren als den Weihnachtsmann Santa Claus beim Geschenkeverteilen – an die Soldaten der Unionsarmee im US-Bürgerkrieg (1861-1865). Sie erschien am 3. Januar des Jahres 1863 in der republikanisch-gesinnten Wochenzeitung „Harper‘s Weekly“, gezeichnet wurde sie von dem aus Landau stammenden Thomas Nast.
Das Ensemble im Bild macht einen geradezu harmonischen Eindruck: Die Männer drängen sich erwartungsvoll um den von Rentieren gezogenen Schlitten des Weihnachtsmanns, der in seiner Stars-and-Stripes Pelzkleidung wie Uncle Sam mit ordentlich Winterspeck aussieht. In seiner Hand hält Santa Claus einen kleinen Hampelmann, der mit einem Spitzbart den Konföderationspräsidenten Jefferson Davis darstellt – ein Lacher für die Soldaten. In dem dazugehörigen Artikel heisst es: „Santa Claus is entertaining the soldiers by showing them Jeff Davis's future. He is tying a cord pretty tightly round his neck, and Jeff seems to be kicking very much at such a. fate.” Auf dem Boden probieren Trommlerjungen ihr neues Spielzeug aus: die Unionsarmee ist eine große Familie, nur ohne Ehefrauen, versteht sich. Die durften aber fleissig warme Socken stricken, die der bärtige Soldat am linken Bildrand auspackt.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Karikatur die zeichnerische Abbildung eines realen Ereignisses ist: Truppenunterhaltung für die Potomac-Armee. Der dazugehörige Artikel „Santa Claus among our Soldiers“ erschien auf derselben Zeitungsseite wie der Bericht über die Schlacht von Fredricksburg, die vom 11. bis zum 15. Dezember 1862 tobte. Die Schlacht geriet zu einer der blutigsten Niederlagen der Unionsarmee. Besonders der Ansturm der Nordstaatler auf Mary Heights, wo sich die Rebellentruppen hinter einer mannshohen Steinmauer verschanzt hatten, geriet zum blutigen Desaster: 6.000 bis 8.000 Soldaten starben im Kugelhagel. Währenddessen soll Robert E. Lee, der Befehlshaber der Südstaatenarmee, einen der berüchtigtsten Sätze des Bürgerkriegs ausgesprochen haben: „It is well that war is so terrible — we should grow too fond of it!”

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Treffen am 14. Dezember: ¡No pasarán!

Als im Jahr 1956 mit der Gründung der Nationalen Volksarmee die DDR erstmals über eigene Truppen verfügte, drängte sich ein für die deutsche Nachkriegszeit charakteristisches Problem auf, welches sich in ähnlicher Art und Weise in allen staatlichen Ebenen stellte: Mit was für einem Selbstverständnis sollte man sich den gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen stellen? Eines war klar, ideologische Verbindungen zum faschistischen Nazideutschland mit seiner Wehrmacht mussten um jeden Preis vermieden und abgebrochen werden. Doch auf welche alternativen Vorbilder, Traditionen, ja 'Identitäten' konnte die neue Staats- und Militärführung zurückgreifen? Fündig wurde man auf der Suche nach einer antifaschistischen, deutschen Kriegertradition bei den Internationelen Brigaden, die einst im spanischen Bürgerkrieg gegen die Franquisten kämpften und starben.

Welche Bedeutung dem spanischen Bürgerkrieg in der NVA beigemessen wurde, ist das Thema von Sebastian Borgert beim nächsten Treffpunkt Geschichte am Montag, den 14. Dezember. Treffen ist wie üblich um 18.15 Uhr im UB-Schulungsraum.

Mittwoch, 25. November 2009

Treffen am 30. November: Der General sagt "Nein".

Die Beitrittsverhandlungen Großbritanniens zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) 1961-1963 sind am 30. November das Thema von Lars Weber. Die letztlich gescheiterten Gespräche um eine englische Mitgliedschaft wurden von zeitgenössischen Karikaturisten aufgegriffen, weitergeführt und humoristisch überspitzt. Auf diese Weise wurden Probleme, Vorurteile und internationale Beziehungen verständlich dargestellt. Damit stellen die damals entstandenen Karikaturen einen lohnenden Ansatz dar, um sich der komplexen Thematik zu nähern.

Der Treffpunkt Geschichte findet um 18.15 Uhr im UB-Schulungsraum statt.

Dienstag, 10. November 2009

Treffen am 16. November: Wie entstand der heutige Massenkonsum? Verschiedene Ansatzpunkte

Der nächste Treffpunkt Geschichte widmet sich einem hochaktuellen Thema:

Oliver Hohenschue geht der Frage nach, wie die gegenwärtige Konsumgesellschaft zu Stande kam.

Glänzten in der Ständegesellschaft des Mittelalters und der vorrevolutionären Epoche vor allem die Höfe der Herrscher und des Adels durch die "demonstrative Verschwendung" (conspicuous consumption) von luxuriösen Gütern und Ressourcen, setzten dem Bürgerliche das Ideal des rationalen, streng ökonomisch denkenden und handelnden Menschen (homo oeconomicus) entgegen. Ansätze einer Erklärung, wie sich trotz oder aufgrund dieser Vorgänger, der heutige Massenkonsum entwickeln konnte, werden durch Oliver Hohenschues Vortrag geliefert und sollen anschließend diskutiert werden.

Der Treffpunkt Geschichte findet in Raum AR-H 119 statt, wie gewohnt um 18.15 Uhr.

Dienstag, 27. Oktober 2009

Treffen am 2. November: Siegen und seine Herrscher im Mittelalter und Früher Neuzeit

Der Treffpunkt Geschichte startet am Montag, dem 2. November sein Veranstaltungsprogramm im Wintersemester 2009/10 mit einem abwechslungsreichen Themenabend zur Stadtgeschichte Siegens.

Die Geschichte Siegens und seiner Herrscher ragt weit über die reine Regionalgeschichte hinaus. Die schon in frühester Zeit durch Bergbau geprägte Siedlung an der Sieg avancierte im Hochmittelalter zur befestigten Stadt. Manuel Greuling wird in seinem Vortrag einen Überblick über diese Entwicklungen geben. Durch die engen Verbindungen des Nassau-Dillenburger Herrschergeschlechts zu der mächtigen Hochadelsdynastie der Oranier, welche die Statthalter der Vereinigten Niederlande stellten, erlangten einige der Siegener Stadtherren europaweite Bedeutung. Entsprechend seinem Wahlspruch "Soweit der Erdkreis reicht" hinterließ ein Abkomme gar weltweit seine Spuren: Johann Moritz von Nassau-Siegen. Nicht nur mit dem "Krönchen" auf der Nicolai-Kirche prägte der Fürst Siegen. Den Kern des Unteren Schlosses bildet seine Gruft, die er für sich und die protestantische Linie seines Geschlechts errichten ließ. Gegenwärtig befindet sich die Fürstengruft jedoch in einem bedauernswerten baulichen Zustand, so dass Studierende und Lehrende des Fachs Geschichte der Uni Siegen die Ausstellung "Ein bedrohtes Kleinod" auf die Beine stellten, um das Problem in die Öffentlichkeit zu bringen. Tobias Scheidt wird durch die Ausstellung in der UB Siegen führen und auch die Entstehungshintergründe und Schwierigkeiten eines solchen Projekts erläutern.

Wir treffen uns um 18.15 Uhr vor der Universitätsbibliothek (bei den Schließfächern/Garderoben). Der Eintritt zur Ausstellung ist natürlich kostenfrei.

Freitag, 23. Oktober 2009

Termine im Wintersemester 09/10

Die Treffen finden dieses Semester Montags statt, jeweils um 18 Uhr c.t.
Ende ist in der Regel gegen 20 Uhr.

Die Einzeltermine der Themenabende sind:

02. November
16. November
30. November
14. Dezember
11. Januar
25. Januar


Die Themen sind noch offen, es gibt jedoch auch schon einige spannende Vorschläge, die in den nächsten Wochen hier angekündigt werden!

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Der Treffpunkt-Geschichte Blog startet!

Hallo Historiker und Geschichtsfreunde!

Der Treffpunkt Geschichte ist eine studentische Initiative an der Universität Siegen. Historisch interessierte Studenten treffen sich während des Semesters alle zwei Wochen, um einen Abend lang über geschichtliche Themen zu diskutieren, denen man im normalen Lehrbetrieb eher selten begegnet.

Dieser Blog will in Zukunft die Veranstaltungen ankündigen, eine Übersicht über unsere Themen bieten und Eindrücke über unsere studentische Initiative vermitteln.

Viel Spaß!